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Schwierigkeitsgrad:
Hohenwartscharte Klettersteig: K2/B,
Gipfelanstieg: K3/C, Kletterstellen II, 50° Eis (Glocknerleitl)
Zielhöhe:
3.798 m
Gehzeiten:
Vom Glocknerhaus bis zur Salmhütte 3 Stunden,
von der Salmhütte bis zur Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) 3 Stunden
und 15 Minuten,
Gipfelanstieg
Großglockner (je nach Witterung und Verkehrsaufkommen) 1,5 bis 3 Stunden, Gesamt:
8 bis 9,5 Stunden (Rückweg: 6
Stunden)
Höhenmeter:
Insgesamt ca. 1.750 Höhenmeter
Ausgangspunkt:
Das Glocknerhaus
an der berühmten Großglockner-Hochalpenstraße nördlich
von Heiligenblut.
Hütten:
Glocknerhaus (2.132 m, bewirtschaftet Anfang Mai bis Mitte Oktober
(Öffnung Hochalpenstraße), Tel.: +43/(0)4824/24666,
info@glocknerhaus.com,
www.glocknerhaus.com),
Salmhütte (2.644 m,
bewirtschaftet Anfang Juli bis Ende September, Tel.: +43/(0)4824/2089),
Erzherzog-Johann-Hütte (3.454 m, auf der Adlersruhe, höchstes Schutzhaus
Österreichs,
bewirtschaftet Ende Juni bis Ende September, Tel.:
+43/(0)4876/8500,
www.erzherzog-johann-huette.at)
Ausrüstung:
Komplette Hochtourenausrüstung (Steigeisen, Pickel,
Sicherungs-/Kletterseil, Steinschlaghelm, warme und wetterfeste
Kleidung, Teleskopstöcke), ggf. Klettersteig-Sicherheitsausrüstung (Brust- und Hüftgurt
und Klettersteigset). Die Tour erfordert ein hohes Maß an Bergerfahrung
und Kondition. Sie verlangt mehrere Gletscherüberquerungen und
ungesicherte, teilweise extrem ausgesetzte Kletterstellen im zweiten
Schwierigkeitsgrad. Teile der Ausrüstung werden gegebenenfalls vom Bergführer
gestellt (siehe Tourenbericht).
Bergführer:
Bergführerbüro Heiligenblut:
Tel. +43/(0)4824/2700
www.grossglockner-bergfuehrer.at
Bergführerbüro Kals am Großglockner:
Tel. +43/(0)4876/8263
www.glocknerfuehrer.at
Alpinschule Glocknerprofi:
Tel. +43/(0)664/3447223
www.glocknerprofi.at
Tourenbericht:
Diese großartige, in der Regel zweitägige Bergtour absolvierten wir am 25. und 26.
August 2009 in Begleitung eines Bergführers aus Heiligenblut. Unser Gipfelvorhaben
hatten wir zuvor
telefonisch im Tourismusbüro angekündigt. Es war zuerst nicht direkt klar,
ob wir Montags, Dienstags oder Mittwochs aufsteigen werden. Wir mussten
also zuerst auf einen Rückruf vom Bergführer warten und waren die
gesamte Wartezeit über ständig aufbruchsbereit. Glücklicherweise war für die
gesamte Woche sehr gutes und beständiges Wetter angekündigt.
Am Dienstag Morgen um 7 Uhr stiegen wir vom Glocknerhaus, das an
der berühmten Großglockner-Hochalpenstraße gelegen ist und in dem wir
zuvor bereits übernachtet hatten, zur Salmhütte auf (etwa 3 Stunden
Gehzeit), wo wir auf unseren Bergführer und die anderen drei Mitglieder
unserer Seilschaft trafen. Von dort gingen wir unter Anleitung des
Bergführers über den neu und komplett durch künstliche Steighilfen gesicherten Hohenwartscharten-Klettersteig
(K2/B, nur etwa 100 Höhenmeter und keine
Stahl- sondern straff gespannte Hanfseile) und das Hohenwartkees
(Gletscher) zur Adlersruhe auf 3.454 Metern (wieder etwa
3 deutlich anstrengendere Stunden, insgesamt am ersten Tag etwa 1.300
Höhenmeter oder etwas mehr aufgrund kurzer Gegenanstiege). Auf der
Erzherzog-Johann-Hütte, der
höchstgelegenen Berghütte Österreichs,
verbrachten wir eine Nacht und bestaunten ihre großartige hochalpine
Bergkulisse. Der erste Tourabschnitt ist technisch nicht
sonderlich schwierig,
jedoch vor allem wegen der Höhe sehr anstrengend.
Mehr oder weniger ausgeruht brachen wir am nächsten Morgen (5 Uhr
wecken, 5:30 Uhr Frühstück, 6 Uhr Abmarsch) in Richtung Gipfel auf. Um 7:30 Uhr standen wir oben
auf
dem 3.798 Metern hohen Dach Österreichs. Der Grat ist nur mit sporadisch
verteilten Stahlstangen „gesichert“. Man geht im Seilschaftsverband
unter Anleitung des Bergführers, der auf dem sehr schmalen Grat jeden
Tritt und jede Ausweichroute kennt. Besitzt man keine wirklich sehr gute
Hochtouren- und Kletter-Erfahrung, so ist der Großglockner ohne Bergführer
eher nicht zu empfehlen - vor allem wegen des kontinuierlich sehr großen Verkehrsaufkommens auf dem Gipfelgrat.
Ohne genaue Anleitung würde man sich dort nur umständlich in die Quere kommen,
was sehr
gefährlich werden könnte.
Würde man einen durchgehend gesicherten Klettersteig auf den Gipfel
anlegen, so würde wahrscheinlich die komplette Einnahmequelle „Geführte
Gipfeltouren“ für die Regionen Kals und Heiligenblut wegfallen. Nur
wenige sind mutig und erfahren genug, den Gipfel allein zu bezwingen.
Fast alle Personen waren in Begleitung eines Bergführers unterwegs. Meiner Ansicht
nach wird es
wohl niemals einen „Glockner-Klettersteig“ geben.
Zur Ausrüstung: Geht man mit einem Bergführer, so sorgt dieser für
bestimmte Ausrüstungsgegenstände wir Klettergurt, -seil und Steigeisen.
Warme Kleidung, Wanderstöcke und mindestens bedingt steigeisenfeste
Schuhe muss man natürlich selbst mitbringen. Will man ohne Bergführer
gehen, muss man
das Gehen und Führen im Seilschaftsverband auf I-IIer
Kletterstellen (Gipfelgrat) und auf Gletschern beherrschen. Das
Glocknerleitl ist im oberen Teil etwa 50° steil. Man benötigt eine komplette
Hochtourenausrüstung (siehe oben), insbesondere
Steigeisen (keine Grödel!). Der Rucksack ist in diesem Fall deutlich schwerer.
Bei unserer geführten Gipfelbesteigung konnten wir die Rucksäcke auf der Hütte zurücklassen.
Wir haben den Berg lediglich mit
Teleskopstöcken, Steigeisen, Klettergurt und Kameraausrüstung ;-)
bezwungen.
Die Stöcke und Eisen werden vor dem Einstieg in den Gipfelgrat an
(bedingt) abrutschsicheren Punkten zurückgelassen und bei der Rückkehr
vom Gipfel dort wieder eingesammelt. Wären die Eisen verschwunden
gewesen, so hätten wir wohl keine Möglichkeit gehabt, das extrem steile Glocknerleitl wieder abzusteigen.
Zu den vielen Glockner-Aspiranten auf dem Gipfelgrat: Ähnlich wie bei der Zugspitze ist auch der
Großglockner wegen seiner Berühmtheit stark überlaufen. Will man allein
oben sein, so muss man schon im Winter, am späten Nachmittag oder
morgens vor 5
Uhr oben sein
(Sonnenaufgang!). Solche Sonderwünsche lassen sich
sicherlich mit dem Bergführer besprechen. In unserem Fall wollten wir
jedoch den typischen
Trubel dokumentieren, um einen authentischen Eindruck von der geführten Großglocknerbesteigung zu erhalten.
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